Früher wurden Personalvermittlung und Zeitarbeit als sich widersprechende Konzepte für die Personalsuche aufgefasst. Schließlich ging es einerseits um die dauerhafte Einstellung und anderseits um die vorübergehende Beschäftigung eines Mitarbeiters. Doch inzwischen ist der Gegensatz längst aufgebrochen. Durch die Verschmelzung der Vermittlung mit der Zeitarbeit lassen sich wertvolle Synergie-Effekte für die Personalsuche generieren.

Personalsuche © StockLite/Shutterstock.com

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Die Fehler im alten Denkmuster

Das alte Denkmuster baute für die Personalsuche Widersprüche auf, wo es eigentlich keine gab. Zeitarbeit ziele immer darauf ab, dass Mitarbeiter nur für eine befristete Zeit im Unternehmen bleiben würden, so die damalige Annahme. Auf diese Weise könnten die Firmen flexibel auf sich ändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen reagieren. Als klassisches Beispiel wurde dabei immer wieder das Weihnachtsgeschäft angeführt. Viele Unternehmen haben in dieser Phase einen erhöhten Personalbedarf. Die Zeitarbeit erschien als geeignetes Werkzeug, um diesen zu decken.

Die Personalvermittlung dagegen wurde als Instrument der Fachkräfte-Suche verstanden. Da qualifizierte Mitarbeiter bekanntlich Mangelware sind, möchten die meisten Unternehmen entsprechende Mitarbeiter nicht nur für einen bestimmten Zeitraum, sondern dauerhaft im Betrieb wissen.

Dieses Schema ist jedoch gleich an mehreren Stellen fehlerhaft. Viele Unternehmen haben ausgezeichnete Erfahrungen mit Zeitarbeitskräften gemacht und möchten diese nicht mehr verlieren. Fachkräfte kommen zudem ebenfalls als Zeitarbeiter in den Betrieb. Die Personalvermittlung als Instrument der dauerhaften Personalsuche hat dagegen damit zu kämpfen, dass auch ungeeignete Kandidaten ausgesucht werden, wodurch das ganze Prozedere von vorne beginnt.

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Vereinfacht gesagt: Die Zeitarbeit hat sich als Testphase potenzieller Mitarbeiter vor der Festanstellung bewährt. Allerdings ist sie hierfür eigentlich nicht gedacht. An dieser Stelle kommt die Symbiose mit der Personalvermittlung ins Spiel.

„temp to perm“ – Vermittlungsorientierte Zeitarbeit

Als moderner Personalvermittler bieten wir eine neue Form der Zeitarbeit an, um den Ansprüchen unserer Kunden bei der Personalsuche bestmöglich gerecht zu werden. Wir arbeiten mit dem „temp to perm“-Ansatz. Die Abkürzungen stehen für „temporary“ („zeitlich befristet“) und „permanent“ (dauerhaft). Im Deutschen wird alternativ auch von „vermittlungsorientierter Zeitarbeit“ gesprochen.

Die Zeitarbeit wird dabei gezielt auf die Personalsuche eines Unternehmens zugeschnitten und ersetzt im Idealfall eins zu eins die Probezeit. Sie als Arbeitgeber fragen Angestellte für solche Positionen an, die eigentlich dauerhaft besetzt werden sollen. Die Personalvermittlung schickt Ihnen die Kräfte als Zeitarbeiter, die besonders gut zu den Ansprüchen der Stelle zu passen scheinen. Bewährt sich der Mitarbeiter, erhält er von Ihnen einen festen Arbeitsvertrag. Genügt er den Anforderungen jedoch nicht, verlässt er Ihr Unternehmen wieder nach Ende der Zeitarbeitsvereinbarung bzw. durch deren Auflösung.

Für alle Seiten ist die Form der Personalsuche als Symbiose aus Zeitarbeit und Personalvermittlung vorteilhaft. Dies gilt, ganz gleich, ob Sie den potenziellen Festangestellten behalten oder nicht.

Vermittlungsorientierte Zeitarbeit für die Personalsuche – Ihre Vorteile als Unternehmen

Als Unternehmen profitieren Sie gleich mehrfach durch die „temp to perm“-Personalsuche. Erstens bekommen Sie die Zeit, um ausgiebig zu testen, ob ein Kandidat wirklich zu Ihrem Unternehmen passt. Dies gilt gleichermaßen in menschlicher wie auch in fachlicher Hinsicht. Sollten Sie sich gegen die Festeinstellung entscheiden, müssen Sie der Person nicht kündigen, wie es ansonsten in der Probezeit der Fall wäre. Sie schicken den Kandidaten einfach zur Personalvermittlung zurück. Kündigungen schaden häufig dem Betriebsklima erheblich und beeinflussen die Unternehmenskultur negativ. Solchen Problemen gehen Sie aus dem Weg, wenn Sie die vermittlungsorientierte Zeitarbeit für die Personalsuche einsetzen.

Zudem testen Sie auf diese Weise die Qualität der Personalvermittlung. Erhalten Sie stets völlig ungeeignete Kandidaten, wissen Sie, dass Sie auf einen anderen Partner für die Mitarbeiter-Rekrutierung setzen sollten. Bekommen Sie hingegen überwiegend erstklassig geeignete Mitarbeiter, haben Sie einen Vermittler gefunden, mit dem Sie auch in Zukunft vertrauensvoll zusammenarbeiten können.

Die Vorteile für Arbeitnehmer

Arbeitnehmer sehen die vermittlungsorientierte Zeitarbeit anfangs häufig kritisch. Sie neigen dazu, das Konzept zu oberflächlich zu betrachten. Dabei ist auch für sie die „temp to perm“-Rekrutierung vorteilhafter als beispielsweise die Probezeit. Auch potenziell Festangestellte können durch dieses Konzept einen Arbeitgeber ausgiebig testen, bevor sie sich dauerhaft binden. Dabei kommt ihnen zu Gute, dass sie als Zeitarbeiter häufig bereits einige Unternehmen kennen und deshalb den jeweiligen Betrieb gut einschätzen können.

Werden Angestellte nicht eingestellt, fallen sie – anders als bei einer Kündigung während oder nach der Probezeit – nicht ins Nichts. Sie haben noch immer die Bindung an die Personalvermittlung bzw. die Zeitarbeitsfirma. Sie werden also von einer festen Struktur aufgefangen. Zudem ergibt sich kein hässlicher Eintrag im Lebenslauf. Ein auf wenige Monate befristeter Zeitarbeitsvertrag ist nicht ungewöhnlich und schadet bei künftigen Bewerbungen nicht. Eine Kündigung in der Probezeit kann auf der anderen Seite durchaus zum Problem werden.

Als Arbeitgeber sollten Sie diese Vorzüge des Modells für Arbeitnehmer stets im Hinterkopf behalten. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie erstmals Zeitarbeiter in den Betrieb holen. Erfahrungsgemäß reagiert die Stammbelegschaft sensibel, wenn ein entsprechender Schritt unternommen wird. Die Mitarbeiter befürchten, dass das Personal gegen Zeitarbeiter getauscht werden soll.

Sie sollten deshalb deutlich machen, dass es sich lediglich um ein besonderes Instrument der Rekrutierung handelt, das Sie gewählt haben, weil es für alle Seiten vorteilhaft ist – insbesondere auch für die Kandidaten.

Personalsuche über vermittlungsorientierte Zeitarbeit – Diese Fehler sollten Sie vermeiden

Einige Fehler passieren immer wieder bei der beschriebenen Form der Personalsuche. Beispielsweise zögern viele Unternehmen lange damit, eigentlich geeignete Kandidaten fest einzustellen. Sie lassen sich immer neue Zeitarbeiter schicken. Dies hat dauerhaft negative Auswirkungen. Die Stammbelegschaft quittiert ein solches Verhalten negativ. Zudem erfahren auch die Kandidaten, dass die Chancen auf eine Festanstellung scheinbar nicht sonderlich hoch sind. Darunter leidet die Moral und damit die Arbeitsqualität. Es ist deshalb wichtig, dass Sie die Rekrutierung durch vermittlungsorientierte Zeitarbeit ernsthaft und fair betreiben.

Zudem sollten Ihre Anforderungen realistisch ausfallen. Nur in den seltensten Fällen werden Sie die Kandidaten erhalten, die genau die Qualifikationen mitbringen, die Sie sich wünschen. Sie müssen den potenziellen Mitarbeitern die Zeit einräumen, sich zu entwickeln und zu beweisen. Für Sie bedeutet dies: Sie müssen in der Lage sein, Potenziale zu erkennen und Vertrauen zu haben, dass diese umgesetzt werden. Gerade bei der Zeitarbeit ist es sehr verlockend, Versuche abzubrechen und stattdessen zu hoffen, dass der nächste Kandidat von Hause aus besser geeignet ist.

Fazit: Zeitarbeit und Personalvermittlung als ideale Grundlagen für die intelligente Personalsuche

Durch das Verschmelzen von Zeitarbeit und Personalvermittlung entstehen wertvolle Synergieeffekte für die Personalsuche. Potenzielle Kandidaten können ausgiebig getestet werden, bevor es zur Festeinstellung kommt. Die Rekrutierung gelingt auf diese Weise einfacher und effizienter. Das Modell ist deshalb auch gegenüber der klassischen Probezeit überlegen – und dies gilt für beide Seiten. Voraussetzung ist lediglich, dass die Arbeitgeber den Kandidaten eine faire Chance einräumen.

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