Gute, qualifizierte Arbeitnehmer und Fachkräfte können sich mehr oder weniger aussuchen, wo sie arbeiten möchten. Um als Arbeitgeber genau diese Fachkräfte von sich zu überzeugen, braucht es manchmal mehr als das perfekte Gehaltsangebot und ein paar Extraurlaubstage. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie Ihr Image als Arbeitgeber aufpolieren – und so wichtige Pluspunkte im Kampf um den perfekten Mitarbeiter sammeln. Wir stellen Ihnen zehn innovative Employer Branding Maßnahmen vor.

Employer Branding Maßnahmen © Shutterstock/Photographee.eu

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1. Die Basis des Employer Branding: die Employer Value Proposition

Zuerst stellt sich die Frage: Wie finde ich das richtige Image für mein Unternehmen? Als Grundlage aller Employer Branding Maßnahmen dient deshalb die sogenannte Employer Value Proposition (EVP). In ihr wird festgelegt, was Ihr Unternehmen seinen Mitarbeitern verspricht. Fragen Sie sich, was Ihr Unternehmen als Arbeitgeber auszeichnet und vom Wettbewerb abhebt. Im Idealfall befragen Sie zu dieser Frage direkt Ihre Mitarbeiter – denn die wissen schließlich, warum Sie gerne bei Ihnen arbeiten.

2. Unternehmenswerte (vor)leben

Die besten Werte und Versprechen nützen nichts, wenn sie nicht auch umgesetzt werden. Ein überzeugendes Employer Branding beginnt deshalb intern. Sorgen Sie dafür, dass die festgelegten Unternehmenswerte auch gelebt werden. Mitarbeiter in Führungspersonen sollten dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Um alle Mitarbeiter miteinzubeziehen und zu sensibilisieren, sind Workshops genauso denkbar wie kleine Gimmicks (Kalender, Blöcke, Sticker) mit Ihrem Leitmotto, die die Mitarbeiter täglich an ihrem Arbeitsplatz daran erinnern, was das Unternehmen ausmacht.

3. Arbeitnehmerrankings als Chance

Warum sollte Ihre Marke nicht von zufriedenen Mitarbeitern profitieren? Kaum etwas wirkt authentischer als ein Mitarbeiter, der positiv und ohne Übertreibung von seinem Unternehmen spricht. Registrieren Sie sich deshalb in Bewertungsportalen für Arbeitnehmer wie beispielsweise kununu und motivieren Sie die Mitarbeiter, dort anonym ihre ehrliche Meinung abzugeben. Auch mögliche Schwachstellen in Ihrer internen Kommunikation oder im täglichen Arbeitsablauf können so schnell identifiziert und bearbeitet werden.

​Leitfaden: ​Employer Branding Maßnahmen

​Diese Maßnahmen können Sie einsetzen, um die richtigen Leute anzusprechen, die zu Ihrem Unternehmen passen.

4. Mitarbeiter als Botschafter

Abseits der Bewertungsportale spielt auch die klassische Mundpropaganda eine nicht zu vernachlässigende Rolle, wenn es um die Weiterempfehlung Ihres Unternehmens geht. Vielleicht wäre ein „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“-Programm etwas für Sie? Wenn Sie für die Besetzung aktuell ausgeschriebener Stellen eine kleine Belohnung versprechen, werden sich Ihre Mitarbeiter ganz besonders darum bemühen, Ihr Unternehmen in ihrem Bekanntenkreis gut dastehen zu lassen.

5. Candidate Experience verbessern

Auch Leute, die gar nicht für Ihr Unternehmen arbeiten, tragen zu dessen Ruf bei. Insbesondere gilt das für Bewerber. Sorgen Sie deshalb für eine möglichst positive Candidate Experience und nehmen Sie Ihren Bewerbungsprozess genau unter die Lupe. Wie einfach oder kompliziert ist das Bewerbungsverfahren? Wie lange dauert es, bis ein Bewerber Feedback auf seine Bewerbung bekommt? Wie viel Zeit vergeht zwischen Bewerbungseingang und der finalen Entscheidung? All diese Aspekte beeinflussen den Eindruck, den ein Bewerber von Ihrem Unternehmen bekommt – und damit die Meinung, die er nach draußen trägt.

6. Social Media nutzen

Eine der zurzeit beliebtesten Employer Branding Maßnahmen ist wohl die Nutzung sozialer Netzwerke. Und warum auch nicht? Schließlich treffen Unternehmen, aktuelle und potenzieller Mitarbeiter, Kunden und Außenstehende hier auf Augenhöhe aufeinander. Pflegen Sie Ihre Social Media-Kanäle also gut – und überlegen Sie sich, welche Plattform für Sie sinnvoll ist. Nicht jedes Unternehmen braucht ein hübsches Pinterest-Profil. Versuchen Sie außerdem klar zu definieren, welche Inhalte Sie online teilen möchten. Möchten Sie den Fokus auf Ihre Arbeit, Dienstleistungen oder Produkte legen und mit Qualität überzeugen? Oder ist es eher sinnvoll, Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen und lockere Szenen aus dem Arbeitsalltag zu zeigen? Wie Sie sich entscheiden, hängt davon ab, welches Image Sie für Ihr Unternehmen schaffen wollen.

7. Videos als Imagewerbung

Eine besondere Rolle im Employer Branding können Videos spielen. Es muss dabei nicht immer sofort der eigene YouTube-Kanal sein – auch wenn ein regelmäßig mit neuem Content gefüttertes Profil einen guten Eindruck machen kann. Auch unregelmäßige oder einmalige Videodrehs haben das Potenzial, Ihre Arbeitgebermarke nach vorne zu bringen. Ein klassischer Imagefilm ist dabei genauso denkbar wie saisonale Grußvideos zu Weihnachten oder ein lustiger Film rund um ein großes Event wie die Oscar-Verleihung oder der Fußball-WM. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mit einem gut gemachten Film erregen Sie ganz sicher Aufmerksamkeit und beeinflussen das Bild, das Mitarbeiter und Potenzielle von Ihrem Unternehmen haben.

8. Interne und externe Events veranstalten

Eine weitere Möglichkeit, das öffentliche und interne Bild Ihres Unternehmens zu prägen, sind Events. Dabei kann ruhig weiter als bis zu klassischen Weihnachtsfeier gedacht werden. Wie wäre es mit der gemeinsamen Teilnahme bei einem Firmenlauf oder einem gemütlichen Kickerturnier? Und auch Events für Außenstehende können Ihr Image verbessern. Veranstalten Sie zu Ihrer Branche passende Infoabende, laden Sie interessante Redner ein und schaffen Sie ein Umfeld, in dem ungezwungenes Netzwerken möglich ist. Ein weiterer Pluspunkt: Mit Bildern und Videos von den Events können Sie Ihre Social Media-Profil mit spannendem Content versorgen.

9. Kooperation mit Hochschulen

Wenn Sie Interesse daran haben, qualifizierten Nachwuchs direkt von der Hochschule zu rekrutieren, dann warten Sie nicht, bis die jungen Talente auf Sie zukommen. Gehen Sie auf die zukünftigen Absolventen zu! Fragen Sie bei den Universitäten und Fachhochschule in Ihrer Region nach Kooperationsmöglichkeiten. Vielleicht ist es möglich, eine Unternehmenspräsentation im Rahmen der Berufsorientierung abzuhalten? Oder Sie stellen sich mit einem kleinen Infostand auf den Campus und bieten den Studenten die Möglichkeit, direkt persönlich mit Ihnen in Kontakt zu treten. In manchen Branchen ist es auch üblich, dass Studenten ihre Abschlussarbeit für und in einem bestimmten Unternehmen schreiben. Wenn sich so eine Gelegenheit ergibt, sollten Sie zugreifen.

10. Messeauftritte als Teil des Employer Branding

Auch abseits des Campus lohnt es sich immer, sein Unternehmen aktiv an potenzielle Bewerber heranzutragen. Jobmessen sind dafür besonders gut geeignet. Neben gut vorbereiteten Mitarbeitern, die den Interessenten am Messestand Rede und Antwort stehen, sollten Sie auch den ein oder anderen Gedanken an die Standgestaltung verschwenden. Ein einladender Stand, an dem es vielleicht mehr gibt als Kugelschreiber und lauwarmen Kaffee, kann immens beeinflussen, wie Ihr Unternehmen wahrgenommen wird – und im Ideal positiv in Erinnerung bleiben.

Das Feld der Employer Branding Maßnahmen ist groß. Und nicht jede Maßnahme passt zu jedem Unternehmen. Im Zweifelsfall gilt: Einfach ausprobieren. Wichtig dabei ist, dass jede Maßnahme ernstgenommen wird. Ein schlecht gepflegtes Social Media-Profil oder ein lieblos hingestellter Messestand können Ihrer Marke im schlimmsten Fall mehr schaden als nutzen.